Im Schamanismus wird der Mensch als ganzheitliches Lebewesen betrachtet. Ein sogenanntes Energiefeld, welches den Körper umgibt, soll Informationen über das Verhalten, Gedanken, Gewohnheiten und Muster in sich tragen. Mit schamanischen Techniken und durch schamanische Reisen sollen bestimmte Muster in das menschliche Bewusstsein gebracht werden. Das bedeutet, was vorher unbewusst war, rückt laut der schamanischen Therapie dadurch in das Wachbewusstsein und kann dort bearbeitet, sowie verändert werden. Der Schamanismus geht davon aus, dass Gefühle wie Ärger, Wut und Traurigkeit auf Dauer Disharmonien im Körper, dem Geist und der Seele auslösen. Im schamanischen Bewusstseinszustand findet Hilfe und Heilung im Therapeut-Patienten-Kontakt von Geist zu Geist, von Seele zu Seele statt. Als "Meister der Geister" bemüht sich der schamanische Therapeut um die Harmonie von Kräften des Körpers, der Gefühle, des Verstandes und der Seele. Sowohl Geist, wie auch Seele sind Qualitäten, deren Wirkung erlebt werden kann. Zu dieser Existenzebene nimmt z.B. die kognitiv-analytische Psychotherapie wenig bis gar keinen Kontakt auf.
Die zentralen Fähigkeiten der Schamanen sind, willentlich ihren Bewusstseinszustand zu ändern und andere Wirklichkeiten zu bereisen. In sogenannten schamanischen Reisen erhalten die Schamanen Unterstützung von „Bewusstseinswesen“ wie z.B. Hilfsgeistern, Krafttieren, Pflanzen- und Steinwesenheiten, auch Spirits genannt. Eine Möglichkeit diesen Zustand zu erlangen, ist durch anhaltendes monotones Trommeln und Rasseln eine Ekstase anzustreben. Mit Hilfe von Willenskraft und Konzentration versuchen die Schamanen die materielle Ebene der Welt zu überschreiten.
Aufgaben und Fertigkeiten des Schamanen: Der Schamane sieht Energien klar und kann auf diese Energien heilsam einwirken. Er kann schwere Energien reinigen und aus dem Gleichgewicht geratene Lebensbereiche wieder in die Balance zurückführen. Des Weiteren kann eine Schamanin bestimmte Energieblockaden erkennen und die dahinterstehende energetische Ursache auflösen. Der Schamane ist sich der Verbundenheit mit dem Leben, der Erde und dem Kosmos bewusst. Im Schamanismus hat der Schamane Zugang zur übersinnlichen Welt der Geistwesen, kann aber auch mit Naturwesen in Kontakt treten, um Weisheit und Rat zu erlangen und um energetische Heilung für sich und andere zu bitten. Schamanen sollen Energien kanalisieren und heilsame Energien dorthin bringen, wo sie benötigt werden. Im Schamansimus wird viel Wert auf Symboliken gelegt, welche allerdings eine andere Bedeutung haben als z.B. in der Psychoanalyse. Sie werden nicht interpretiert und ihnen wird kein bestimmter Gehalt zugeschrieben. In Psychologie existiert ein Symbol oft ausserhalb des Menschen und es wird gedeutet, in welchem Bezug es steht. Es dient dabei als Projektionsfläche. Der Schamane betrachtet ein Symbol als eigenständigen Träger von Wissen und Informationen, dessen er sich bedienen kann. Zwischen Schamanen und Symbol kann somit eine Kommunikation stattfinden. Neben den Einzelbehandlungen gibt es auch schamanische Gruppenreisen, Trommelkreise oder Schwitzhütten, in denen die Gemeinschaft der Gruppe eine wichtige Bedeutung hat.
Informationen zur Begründerin/zum Begründer:
Der Ursprung des Wortes Schamane kommt aus der Sprache der Tungusen, eine kleine Minderheit in Sibirien. Geprägt wurde dieses Wort durch Anthropologen, welche es in Bezug zu spirituellen und zeremoniellen Führern indigener Kulturen setzten.
Das Wort Schamanismus wird genutzt, um die spirituelle Praxis indigener Völker zu beschreiben. Die unzähligen Ähnlichkeiten zwischen vielen alten Traditionen haben zu der weltweiten Verallgemeinerung des Wortes beigetragen.
Während der letzten Jahrzehnte wurde der Begriff in der westlichen Welt bekannt und besonders in NewAge-Kreisen verbreitet. Heute ist es schwierig, zwischen traditionellen Formen des Schamanismus und modernisierten, oft esoterischen Praktiken, die diesen Begriff verwenden, zu unterscheiden.
Ablauf einer Sitzung
In einem persönlichen Vorgespräch klärt der schamanische Therapeut das Anliegen des Klienten und bespricht das Vorgehen. Die Schamanische Sitzung kann in einem Behandlungsraum, draußen in der Natur oder beim Klienten Vorort durchgeführt werden. Der Klient sitzt oder liegt während der Behandlung, es können aber auch aktive Passagen mit Bewegung oder Tanz folgen. Teilweise verwendet die Schamanin bei ihrer Behandlung sogenannte Zeugen wie Steine oder Federn. Die Rituale richten sich nach der kulturellen Tradition, der sich der Schamane verpflichtet fühlt.
Der Ablauf einer Sitzung wird von den Schamanen sehr individuell gestaltet, wodurch kein fester Ablauf aufgezeigt werden kann. Allerdings wird meistens mit einer Meditation begonnen, in welcher die Kontaktaufnahme zu den Naturgeistern und zu Mutter Erde hergestellt werden kann. Mittels bestimmter Trommeltechniken stellt der Schamane auch Kontakt zu vorherigen Generationen her, wodurch die Kraft der Ahnen in die spirituelle Praxis einfließen soll. Mittels Trommel, sowie Rasseltechniken und spezieller Räucherwerke, kann eine energetische Reinigung initiiert werden. Für diesen Aspekt werden in der schamanischen Therapie auch Schwitzhütten genutzt. Zusätzlich sollen Kräutermixturen, ausgewählte Gebete und Tänze bei der energetischen Heilarbeit helfen. Schamanische Therapie wird auch bei Übergangszeiten des Klienten genutzt:
Schwangerschaft & Geburt
Während der Schwangerschaft der Frau, wird eine schamanische Vorbereitung auf das Kind initiert, um sich selbst in die Mutterrolle zu entwickeln. Von Seele zu Seele (Mutter und Kind) soll der Schamane hierbei helfen können. Auch bei der "Taufe", der Begrüßung des Neugeborenen im Leben, wird das Kind durch den Schamanen feierlich in den Kreis der Familie aufgenommen und den Menschen, sowie den "Andersweltlichen vorgestellt. Dabei kann der Schamane den Medizinnamen des Säuglings erfahren. Hat das Kind laut Schamane einen Seelenverlust erlitten, beispielweise während der Geburt, wird der Schamane diesen wieder heimbringen, damit das Kind einen unbehinderten Start ins Leben hat und sich frei, seiner Seele gerecht entwickeln kann.
Sterbe- & Trauer-Begleitung
Wenn Menschen sich auf das Sterben vorbereiten kann der Schamane als Beistand dienen, sowohl dem Sterbenden, als auch seinen Angehörigen. Alte Sorgen sollen gelöst werden, Versöhnung und liebevoller Abschied wird initiiert. Beim Sterbeprozess begleitet der Schamane die Seele. Die Trauernden können daraufhin bei Gesprächen und in Ritualen ihrer Trauer und ihrer Wertschätzung des Verstorbenen Ausdruck verleihen.
Begleitung im Umgang mit Krisenzeiten Gründe für Krisen und Blockaden können laut Schamanismus nicht nur in den Umständen des jetzigen Lebens liegen, sondern auch karmisch sein. Auch bei diesen soll der Schamane helfen können. Die schamanische Welt besteht aus drei Welten: der Unterwelt (der Welt der Ursachen/dem Unterbewusstsein), der Mittelwelt (dem Hier und Jetzt) und der Oberwelt (der Welt der Lösungen/dem Überbewusstsein). Diese drei Welten sind direkt miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Induziert man auf einer dieser Ebenen eine Veränderung, tritt eine Wechselwirkung in Kraft, welche zur Besserung der Beschwerden oder zur Auflösung der Denk- und Verhaltensmuster beitragen kann. Auch der Begriff „Anderswelt“ hat seit jeher Bedeutung für das schamanische Weltbild. In der „Nichtalltäglichen Wirklichkeit“, wie die Anderswelt noch genannt wird, ist alles lebendig und hat Bewusstsein, mit dem der Schamane in Kontakt treten kann. Man kann in diesem Zu- stand mit Tieren, Pflanzen und auch mit verstorbenen Seelen „kommunizieren“, um Hilfe und Heilung zu erbitten.
Kosten einer Sitzung
Die Kosten im deutschsprachigen Raum pro angefangene Stunde variieren von 40-150 Euro je nach Anbieter.
Verbreitung der Methode
Ausbildungsweg für Coaches / Therapeuten
Für Schamanistische Ausbildungen gibt es keine einheitlichen Regelungen, Länge und Inhalte einer Ausbildung hängen vom jeweiligen Anbieter ab.
(Berufs-)Verband, Verein
Im deutschsprachigen Raum gibt es den Verband http://land-schamane.com/, welcher 2006 gegründet wurde. Des Weiteren gibt es den Dachverband Geistiges Heilen.
Dieser ist ein Zusammenschluss von Heilern, Heilerverbänden, Ärzten, Heilpraktikern, Patienten und engagierten Laien.
Ich hatte schon einige schamanische Erlebnisse, von einer einer angeleiteten Gruppenreise mit Trommel, einer schamanischen Einzelsitzung bis hinzu einem schamanischen Gruppenritual mit einem bekannten latainamerikanischen Schamanen. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren aber ich fand jedes Erlebnis für sich genommen erst mal positiv und gut. Bei einer einzelsitzung begleitete mich eine Schamanin mit ihrer Trommel auf eine Reisie, bei der ich starke und nachhaltige Bilder hatte. Vorab gab es ein bestimmt 40minütiges Gespräch zur Klärung meines Anliegens, das fand ich gut. Die Schamanin löste während der Reise auch Blockaden auf, von denen sie mir im Anschluss berichtete. Ich fand verblüffent, dass sie Dinge wahrgenommen hat, die auch wirklich Themen von mir sind, ohne das wir darüber vorher gesprochen hätten. Ich kann nur jedem empfehlen, wenn er Lust hat auf einen schamanischen Prozess, nach Empfehlungen zu gehen oder auf seine Bauchgefühl zu hören. Ich hatte bis jetzt auf jeden Fall immer Glück und bin an gute Leute geraten. Der Schamane aus Latainamerika war einfach ein cooler Typ, wir haben eine Kreiszeremonie gemacht und ich fand die Energie und Verbundenheit in der Gruppe gut. Ich glaube uns fehlen einfach manchmal gemeinschaftliche Rituale und das Bedürfnis stillt ein Schamane.