Die Sedona-Methode ist ein mentaler Prozess, der helfen soll, unangenehme Gefühle zu akzeptieren und loszulassen, indem man einem strukturierten Ablauf folgt und diesen solange durchgeht bis man in der Lage ist das Gefühl loszulassen.
Sie besteht aus fünf Fragen, die man sich wiederholt stellt.
Frage 1: Was fühlst du jetzt in diesem Moment?
Zuerst muss man festlegen, welches Gefühl losgelassen werden soll.
Dabei können folgende Assoziationen mit dem Gefühl helfen.
1. Eine Situation, in der das Gefühl auftritt.
2. Die Situation erneut erleben und die eigenen Reaktionen beobachten.
3. Wo im Körper ist das Gefühl spürbar?
4. Entstehen zu dem Gefühl Bilder?
5. Dem Gefühl einen nicht vorhandenen Namen geben.
6. Welches Gefühl hätte man gerne stattdessen?
Hat man das unangenehme Gefühl erst einmal festgelegt kann man mit den eigentlichen vier Fragen der Sedona-Methode beginnen:
Frage 2: Könntest du dieses Gefühl willkommen heißen /zulassen?
Das Unterdrücken, Ausreden oder Bekämpfen der eigenen Gefühle führt in der Regel nur zu einer Stärkung des unangenehmen Gefühls. Bei dieser Frage geht es nicht darum, das Gefühl sofort und für immer zu akzeptieren. Es geht darum ob man theoretisch dazu in der Lage ist das Gefühl für einen Augenblick zu akzeptieren. Des Weiteren geht es nicht darum lange nach einer richtigen Antwort zu suchen. Die Frage soll ehrlich und spontan beantwortet werden, wobei jede Antwort in Ordnung ist.
Frage 3: Könntest du es loslassen?
Auch bei dieser Frage geht es nicht darum, das Gefühl sofort loszulassen. Man entscheidet viel mehr darüber, ob man in der Lage ist, das Gefühl loszulassen. Es wird jedoch davor gewarnt, diese Frage innerlich zu diskutieren. Auch hier ist wieder eine spontane Antwort mit ja oder nein empfohlen. Es folgt nun die nächste Frage, unabhängig davon, wie die Beantwortung der letzten Frage ausfiel.
Frage 4: Wärst du bereit dazu?
In Frage 3 geht es darum, das Gefühl loslassen zu können. In Frage 4 stellt man sich die Frage, ob man das Gefühl überhaupt loslassen will, unabhängig davon, ob man dazu in der Lage ist.
Verneint man diese Frage kann man sich zusätzlich noch die Frage, "ob man lieber an dem Gefühl festhalten oder sich davon befreien möchte", stellen.
Frage 5: Wann?
Bei dieser Frage sind alle Antworten möglich. Man kann einen genauen Termin angeben, wie am nächsten Freitag oder jetzt. Ungefähre Zeitspannen sind allerdings ebenfalls möglich (noch nicht, bald, wenn ich Zeit dazu habe).
Frage zwei bis fünf kann man nun nach eigenem Befinden und eigenem Rhythmus wiederholen, bis es zu einer Veränderung der Wahrnehmung des unangenehmen Gefühls kommt. Dies lässt sich herausfinden, indem man sich erneut in eine Situation hineinversetzt, in der das Gefühl aufgetreten ist. In der Regel werden 3-9 Wiederholungen benötigt, bis es zu einer deutlichen Veränderung kommt(nach Erfahrung des Entwicklers und umfangreichen Versuchen). Sollte es zu einer Befreiung des Gefühls kommen, ist es wichtig, diese Wahrnehmung bewusst zu spüren, um das veränderte Gefühl im Bewusstsein zu verankern. Das unangenehme Gefühl ist weg und die Sedona-Methode vollendet.
Informationen zur Begründerin/zum Begründer:
Lester Levenson wurde am 19. Juli 1909 in New Jersey (USA) geboren. Ursprünglich war er Physiker. Außerdem litt er an Chronischer Hepatitis, Migräne und Depressionen. Im Jahr 1952 wurde er nach seinem zweiten Herzinfarkt von seinem Arzt zum Sterben nach Hause geschickt. Lester Levenson begründete seinen kranken Zustand in seinem Umgang mit seinen Gefühlen. Also entwickelte er eine Methode, um seine Gefühle loszulassen. Nach drei Monaten war er wieder gesund. Er begann seine Entdeckung anderen Leuten beizubringen. 1973 formalisierte er seine Technik und änderte sie, sodass jeder sie ohne Hilfe auf sich selbst anwenden kann. Levenson starb 1994 an Krebs.